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Aller Anfang ist schwer

Die Idee ist da: ich/wir wollen eine Offene Werkstatt eröffnen. Wir haben ein paar Ideen, wissen aber nicht so recht, wo wir anfangen sollen und was die wichtigsten Themen sind, die es abzuklären gilt.
Diese Seite soll es möglich machen, die ersten Schritte zu planen und einen Einstieg hinzubekommen.

Da es sehr viele verschiedene Konzepte, Ausgangssituationen, Interessen und Personen gibt, kann es auch nicht den einen Weg geben. Daher ist diese Seite auch nur eine Anregung über eine mögliche Abfolge von Schritten: wann was anzugehen und zu erledigen ist.

Bei diesem Schritt ist besonders wichtig zu wissen, was man am Ende haben erreichen möchte, welche Art von Werkstatt und welches „Betriebskonzept“ man erschaffen möchte. Das kann sich im Laufe der Zeit natürlich noch ändern, aber es bringt auch viele Vorteile sich zu Beginn ausgiebiger damit zu beschäftigen. Man kann zum einen durchgängig eine gleiche Vision kommunizieren und seine Prozesse, Dokumente u.ä. gezielt darauf anpassen, zum Anderen ist es gerade bei Projekten die von mehreren Personen getragen werden wichtig, dass diese sich möglichst früh einig sind, auf welches Ziel sie hinarbeiten um später nicht durch interne Diskussion ausgebremst zu werden. (Einen Einstieg in das Thema Offene Werkstatt)

In dieser wie in allen anderen Rubriken findet ihr eine tabellarische Übersicht, in der sich bestehende Werkstätten mit ihren Informationen zu den speziellen Themen präsentieren können und der Leser dann entweder sich durch die verschiedenen Artikel inspirieren lässt oder durch gezielte Selektion nach ähnlichen Konzepten sucht und von deren Expertise lernen kann.

Projekt Ort Fläche in qm Anzahl
Bereiche
Bereiche Umsatz
2019
Umsatz
2020
Team Mitarbeiter
(VZ/TZ/450€)
Gründung Nutzungskonzept/Motto
HOBBYHIMMEL Stuttgart 350 6 Ho, Me, Tex, Fab, El, Fa 135.000€ 88.000€ 40 1 (0/0/1) 2015 möglichst niederschwellig, immer für jede*n geöffnet, für größtmöglichen positiven sozio-ökologischen Impact
Musterwerkstatt Mannheim 180 7 Umsatz MA Jahr Motto
Musterwerkstatt Hamburg 200 3 Umsatz MA Jahr Motto


Die Werkbereiche: Ho (Holz), Me (Metall), Tex (Textil/Nähbereich), Fab (Fablab), El (Elektro), Fa (Fahhrad), Ga (Garten), Hof (Außenbereich/Hof), La (Lager für Nutzende), + (weitere Bereiche: Küche, Thekenbereich/Werkzeugausgabe, Toilette/Bad, Lager intern, Büro/Verwaltung)

  • Ziel setzen: warum möchtest Du eine Offene Werkstatt gründen? Was möchtest Du genau damit erreichen? Was ist dein Antrieb, deine Motivation?
  • Gruppe/Community aufbauen: es ist ein großes Projekt, schon zu Beginn sollte man Verbündete / Mitmacher*innen / Gleichgesinnte suchen. Die Arbeit wird nicht ausgehen, je mehr Personen mitmachen. Je aktiver diese sind und je breiter deren Wissen und Fähigkeiten sind, desto leichter lassen sich die Aufgaben stemmen. Eine einfache Website, Socialmedia-Kanäle und ein Eintrag auf der Werkstatt-Suche Seite des Verbundes helfen der Verbreitung und vereinfachen es Personen, mit dem Projekt in Kontakt zu kommen. (Wer hier keine Erfahrung mit Websiten hat, dem kann mit kostenfreiem vorübergehendem Webspace und einer einfachen „Startseite“ geholfen werden). Ganz wichtig ist natürlich auch, dass Kräfte gebündelt werden und man frühzeitig andere Personen aus Ort/Region findet und zusammenbringt, die eine ähnliche Projektidee anstreben.
  • Gemeinsames Ziel vereinbaren und die Vision weiter schleifen. Jede/r Mitstreiter/in sollte wissen für was und in welche Richtung sie/er mitarbeitet
  • ! Nutzungskonzept entwickeln !: wie groß, welche Werkbereiche, welche Ausstattung, welches Finanzierungsmodell, welche Gesellschaftsform, wie niederschwellig (Öffnungszeiten, Preisniveau, Nutzungskriterien)?
  • Marketing starten: wenn die oberen Punkte geklärt sind und alle sich einig sind, wohin die Reise gehen soll, können erste Marketingaktionen geplant und Utensilien erstellt werden. (Aktionen können Teil..)
  • Immobiliensuche: siehe separate Seite Immobilien
  • Ausstattungssuche: siehe separate Seite Ausstattung. Da sich die Immobiliensuche auch länger hinziehen kann, kann es hilfreich sein, wenn man Teile der Ausstattung bereits während des Suchprozesses zusammenträgt und an zentralen Stellen lagert. Das spart einem bei Projektbeginn Geld: was man hat, das hat man. Es spart auch vor allem wichtige Zeit, die für den Umbau der Lokation genutzt werden kann. Dabei geht es vor allem um bestehende und gebrauchte Werkzeuge und Maschinen. Dazu gehören eigene Werkzeuge, Schenkungen, Auflösungen bspw. von Schulen und Firmen oder günstige Schnäppchen über bspw. Kleinanzeigen oder Auktionen.
  • Projektpartner finden: eine Offene Werkstatt kann hervorragend als zentrale Stelle für andere Akteure in eurem Umfeld dienen, die auch ab und zu die Unterstützung und Ausstattung der Werkstatt benötigen und im Gegenzug auch unterstützend wirken können bspw. bei gemeinsamen Aktionen, Werbeveranstaltungen, Socialmedia-Verbreitung usw. Es hat sich gezeigt dass lokale Reparatur Initiativen, Lastenradgruppierungen oder auch Leute aus den Bereichen UrbanGardening und allgemein der sharing community sich sehr gut ergänzen. Auch wenn keine gemeinsamen Aktionen von Anfang an bestehen, als Multiplikatoren können diese vor allem in der Anfangszeit besonders wertvoll sein.
  • Abläufe im Betrieb: wenn die oberen Punkte alle schon abgearbeitet sind oder die Immobiliensuche einfach etwas länger dauert kann man die Zeit als Gruppe sinnvoll nutzen und sich bereits für den laufenden Betrieb vorbereiten. Dazu gehören bspw. Aushänge für Maschinen zu erstellen, sich mit der Verwaltungs und Buchhaltungssoftware zu beschäftigen. die Standardabläufe festzulegen für Anmeldungen, Einweisungen, Abrechnungen usw.
  • Durchhalten: wer sich mit den ganzen genannten Punkten intensiv beschäftigt hat ist auf jeden Fall schon sehr gut vorbereitet, top versiert, kann auf die vielen Fragen von Neulingen gekonnt antworten und wird einen guten Start mit dem Werkstattprojekt hinlegen.

Tipp 1: es ist auf jeden Fall sehr hilfreich sich andere Werkstätten vor Ort anzuschauen, mit den Betreibenden und auch den Nutzenden zu sprechen, von deren Erfahrungen zu lernen und so ein persönliches Wissensnetzwerk aufzubauen. z.B. in der Werkstatt-Suche

Tipp 2: wenn die ersten Rahmendaten stehen und sich vielleicht schon eine kleine Gruppe gefunden hat, können auch Infoabende im Gemeindehaus, der Volkshochschule o.ä. organisiert werden um für das Projekt, Mitmacher*innen und Partner*innen zu werben. Dazu kann man auch Betreiber*innen anderer Werkstätten einladen um Berichte von erfahrenen Personen einzubringen.

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  • begin.txt
  • Zuletzt geändert: vor 3 Jahren
  • von susi